Projekt "Taschengeld" auf dem 1. Platz  
 
 
 

Der Jugendclub Neusiß beschäftigte sich in den letzten Wochen mit dem Finanzthema Nr. 1 für Jugendliche – das Taschengeld. Man setzte sich mit der Taschengeldproblematik und darüber hinausgehenden grundsätzlichen Fragen zu den Themen Geld, Konsum und Werterhaltungen auseinander. Im Vordergrund stand die Ermittlung einer durchschnittlichen Taschengeldhöhe im örtlichen Lebensbereich in der Region "Geratal".

 
 

Es wurde ein selbst erarbeiteter Fragebogen mit 15 Fragen angefertigt und 200 mal kopiert. Mit diesem anonymen Fragebogen wurden Fakten, Einstellungen und Probleme von Jugendlichen zum Thema Taschengeld erfragt und ausgewertet. Man ließ diese Fragebögen in Jugendeinrichtungen, Schulen und anderen Jugendtreffpunkten im Geratal ausfüllen.

Bei der Auswertung wurde in 3 verschieden Altersgruppen unterschieden (13/14 Jahre; 15/16 Jahre; 17/18 Jahre). Bei einigen Fragen wurde keine Geschlechterunterscheidung vorgenommen, doch bei brisanten Themen wollte man doch den Unterschied zwischen den Geschlechtern herausstellen und war gespannt auf das Ergebnis.

Dr. Knabe von der Lokalen Agenda gab uns die Ausschreibungsunterlagen vom "Landesweiten Wettbewerb nachhaltiger Konsum" und man faßte den Entschluss sich mit diesem Projekt daran zu beteiligen. Der Einsendeschluß 31.10.2003 lag gerade noch im Bereich des machbaren.

Am 13.11.2003 erfolgte nun die unerwartete Nachricht, dass das Projekt in der Kategorie Mobilität ausgezeichnet werden sollte. Am Mittwoch, den 19.11.2003 fuhren nun 3 Jugendliche und der Jugendpfleger als Projektleiter zur Auszeichnungsveranstaltung ins CC Suhl. Vollkommen unerwartet belegten wir thüringenweit den 1. Platz und nahmen 500 € mit nach Hause.

 
 

Im Folgenden veröffentlichen wir nun einen Teil der Auswertung der Fragebögen:

  • Männliche Jugendliche erhalten, egal welchen Alters, prinzipiell mehr Taschengeld als weibliche Jugendliche. Gruppe 13/14 Jahre männlich: Ø 35,76 € weiblich: Ø 19,29 €
    Gruppe 15/16 Jahre männlich: Ø 30,61 € weiblich: Ø 23,55 €

    die Gruppe 17 bis 18 Jahre läßt sich auf Grund der Lehrlingsgehälter schlechter auswerten, aber der Trend das männl. Jugendliche mehr verdienen wie weibliche setzte sich auch hier fort.

  • Handykosten steigen mit dem Alter der Jugendlichen, wobei die Ausgaben bei den Geschlechtern gleich sind.

  • 1/3 der Jugendlichen besitzen einen Handyvertrag und 2/3 eine Karte.

  • Ab 13 Jahre haben 93% ein Handy, dies steigert sich bis auf 97% bei den 18 jährigen.

  • Bei weniger Taschengeld gibt es auch komischerweise weniger Ärger mit den Eltern.

  • 75% sind mit ihrem Taschengeld zufrieden, da es meistens ausreicht.

  • Ca. 20% der weiblichen und 21% der männlichen haben ein zusätzliches Einkommen.

  • Die Eltern bezahlen Kleidung und Schulsachen bei 60% der Befragten, die anderen müssen dies aus dem Taschengeld kaufen. Deswegen sind auch die Angaben der Höhe relativ zu sehen, weil es genauso wichtig ist, was man vom Taschengeld bezahlen muss.

  • Männliche Jugendliche legen mehr Wert auf "In" sein und Markenkleidung tragen als die weiblichen Befragten.

  • Für größere Anschaffungen sparen 78% der Befragten; 8% leihen Geld bei großen Anschaffungen.

  • Vom Taschengeld sparen 65% der Befragten einen gewissen Betrag.

  • Bei den einzelnen Positionen der Ausgaben vom Taschengeld, rangieren an erster Stelle fast gleichauf: Handy, Zigaretten und Kleidung, an 7. Stelle erst die Diskoausgaben.

  • Ein eigenes Konto haben 70% der Gesamtbefragten. Dies richtet sich auch stark nach dem Alter.

  • Bei den 13 jährigen sind es 55% und bei den 18 jährigen 100%.

  • Knapp die Hälfte aller Befragten bekommt das Taschengeld auf das Konto überwiesen.
 
     
Steffen Fischer
Jugendpfleger
 
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